Raus aus den Schulden

Im Jahr 2000 entscheidet sich das Ehepaar D., Ute (51) und ihr Mann, der Engländer Danny (60), ein Reihenhaus in Iserlohn zu kaufen. Vater Danny ist damals bereits 49, seine Frau Ute 40 Jahre alt. Das Haus kostet 180.000 Euro, ein neues Auto schlägt mit 50.000 Euro zu Buche. Eigentlich stand die Finanzierung beim Hauskauf schon auf wackligen Beinen und klappte nur, weil Dannys Vater dem Ehepaar 50.000 Euro lieh und Utes Mutter als zahlende Mieterin für monatliche Entlastung sorgt. Doch dann brechen immer mehr Einnahmen weg. Erst zieht Utes Mutter aus, die Mieteeinnahmen fallen weg. Dann braucht Dannys Vater wegen einer Krankheit seiner Mutter die geliehenen 50.000 Euro zurück. Ehepaar D. muss einen weiteren Kredit aufnehmen. Schließlich geht es der Firma, in der Danny arbeitet, immer schlechter: Es folgen erst Kurzarbeit, später Gehaltskürzungen. Das Ehepaar hofft immer darauf, dass es bald wieder besser wird und hält sich mit mehreren Kreditkarten über Wasser. Die Schulden steigen stetig, und nicht nur das: Um ihr Haus nicht zu verlieren, bedient das Ehepaar pünktlich ihre Hausraten und tilgt damit billige Hypothekenkredite, gleichzeitig häufen sie auf ihren Kreditkarten hoch verzinste Schulden an. Sie tauschen billige gegen teure Kredite. Peter Zwegat trifft auf eine Familie, die entzweit ist: Ute würde das Haus gerne so schnell wie möglich verkaufen, für Vater Danny ist es ein Lebenstraum, dass er seinen Kindern einmal etwas hinterlassen kann. Die Analyse am Flipchart zeigt: Die Familie macht Monat für Monat ein dickes Minus von fast 800 Euro, allein die Kosten für das Haus schlagen mit über 2000 Euro pro Monat zu Buche. Der angehäufte Schuldenberg übertrifft den Wert des Hauses bei weitem. Die Donovans befinden sich im freien Fall, und Peter Zwegat bleibt nichts anderes übrig, als den Aufprall abzufedern. Doch das bedeutet schmerzhafte Entscheidungen, gerade für den Engländer Danny.

Deutschland, 2011