Vermisst

Hinter Barbara liegt eine schwere Kindheit. Schon als Neunjährige muss sie sich um ihren jüngeren Bruder Marcus kümmern. Ihre Mutter ist alkoholkrank und nicht in der Lage, den kleinen Jungen zu versorgen. Die Verantwortung lastet schwer auf dem kleinen Mädchen. Doch sie liebt ihren Bruder über alles und versucht so gut es geht, ihm die Mutter zu ersetzen. 1975 wandern Barbaras Eltern nach Kanada aus - ihren geliebten Bruder nehmen sie mit. Barbara bleibt in Deutschland zurück. Sie versucht, Kontakt zu halten, doch die Telefonate mit der Mutter eskalieren schließlich in einem großen Streit. Danach hört Barbara nie wieder etwas von ihrer Familie in Kanada und auch nicht von ihrem Bruder Marcus. 1953 wird Bärbel in Berlin geboren. Nur ein Jahr später zerbricht die Ehe ihrer Eltern und ihre Mutter Brigitte verschwindet für immer. Das kleine Mädchen wächst bei den Großeltern auf. Jahrelang glaubt Bärbel, dass die neue Frau ihres Vaters ihre leibliche Mutter sei. Erst mit 14 entdeckt sie ein Foto, auf dem ihr Vater mit einer Fremden abgebildet ist. Tagelang bohrt und drängt sie, um eine Erklärung zu bekommen. Schließlich gibt die Großmutter nach: 'Das ist deine richtige Mutter' ? ein Schock für Bärbel. Martina war sechs Monate alt, als ihre Eltern Gunda und Martin sich scheiden ließen. Gunda heiratete kurz nach der Trennung einen andern Mann und ließ ihre Tochter Martina in dem Glauben, dass dieser ihr Vater ist. Erst zwölf Jahre später kam die Wahrheit heraus. Martina erfuhr, dass ihr leiblicher Vater ein Franzose ist, der nach der Trennung von seiner Mutter vermutlich zurück in seine Heimat gegangen ist. Für die Zwölfjährige brach eine Welt zusammen.

Deutschland, 2011