Schneewittchen

Es war einmal eine schöne Königstochter, die man Schneewittchen nannte. Ihre Haut war so weiß wie Schnee, ihre Wangen so rot wie Blut und ihr Haar so schwarz wie Ebenholz. Nun war aber ihre Mutter gestorben und der König nahm sich eine neue Frau. Die war gar stolz und eitel und duldete keine Schönere im Land. Als aber Schneewittchen heranwuchs und schöner wurde als ihre Stiefmutter, befahl diese einem Jäger, das Kind im Wald zu töten. Der Jäger hatte Erbarmen und ließ das Mädchen laufen. Der Königin erzählte er, dass er ihren Befehl ausgeführt hätte. Schneewittchen kam zu den sieben Zwergen, die sie freundlich aufnahmen und vor der Königin warnten, die sicher auf Rache sinnen würde, wenn sie erführe, dass der Jäger gelogen hatte. Der Zauberspiegel an der Wand, den die Königin täglich befragte, wer die Schönste im ganzen Land sei, sagte ihr, wo Schneewittchen zu finden war. Als alte Frau verkleidet, versuchte nun die Königin, sich Schneewittchen zu nähern, um sie zu töten. Beim dritten Mal gelang ihr das schreckliche Vorhaben. Mit einem vergifteten Apfel schien sie erfolgreich zu sein. Schneewittchen aß davon und fiel wie tot zu Boden. Die Zwerge legten das Mädchen, da es noch so schön aussah, als sei es am Leben, in einen gläsernen Sarg. Ein Prinz, der des Weges kam, verliebte sich in die Schönheit und bat die Zwerge um den Sarg. Beim Transport zum Schloss des Prinzen stolperten die Träger und das giftige Apfelstück, das Schneewittchen noch immer nicht ganz verschluckt hatte, fiel heraus und sie kam wieder zu sich. Glücklich führte der Prinz das Mädchen auf sein Schloss. Als die Königin davon erfuhr, zersprang ihr böses Herz und sie fiel tot um.